Alles was Sie über Regenwassernutzung wissen müssen, bevor Sie starten.
Der Wasserbedarf hängt von verschiedenen Faktoren ab: Pflanzenart, Bodenbeschaffenheit, Klima und Jahreszeit. Ein durchschnittlicher Garten benötigt etwa 2-4 Liter pro m² täglich. Rechnen Sie mit höherem Bedarf in Trockenperioden und bei wasserintensiven Pflanzen wie Tomaten oder Gurken.
Formel: Grundbedarf × Gartenfläche × Vegetationsfaktor = Gesamtbedarf. Ein 100 m² Garten mit Gemüse benötigt ca. 800-1200 Liter pro Woche in der Wachstumsperiode.
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Messen Sie die Grundfläche des Hauses und multiplizieren Sie mit dem Abflusskoeffizienten des Daches. Dachziegel: 0,8-0,9; Blechdach: 0,9; Gründach: 0,5. Bei 80 m² Flachdach mit Foliendachung rechnen Sie mit ca. 70-80% Ertrag der Niederschläge.
Ertrag: Niederschlag × Grundfläche × Abflusskoeffizient. In Hamburg (800 mm/Jahr) liefern 100 m² bei 80% Ertrag ca. 64.000 Liter pro Jahr.
Der optimale Standort ist nahe dem Dachanschluss und der Abnahmestelle. Berücksichtigen Sie Frosttiefe (80-100 cm), Befahrbarkeit für Wartung und ausreichend Platz für Inspektion. Abstand zu Grundstücksgrenzen: meist 2-3 Meter, prüfen Sie lokale Vorschriften.
Wichtige Punkte: Ebenen Untergrund, einfache Wasserführung, Licht für Wartung, kein direkter Sonnenbestrahlung für Algenvermeidung.
Regenwasser-Einleitepunkt sollte etwa 10-15 cm unter der Dachrinne liegen. Fallrohr mit T-Stück umleiten und beidseitige Zuläufe bei großen Dächern einplanen. Ein Überlauf verhindert Überfüllung bei starken Regenfällen.
Materialien: PVC-Rohr Ø 110-125 mm, T-Stücke, Kniestücke, Klebemittel, Silikon für Dichtungen, Rostschutz bei metallischen Komponenten.
Sandboden speichert wenig Wasser, erfordert häufigere Bewässerung. Lehmboden hält Wasser, braucht weniger, aber länger. Die Speicherkapazität verschiedener Böden: Sand: 10-15%, Lehm: 25-35%, Ton: 40-50% Wasservolumen.
Test: Löcher 30 cm tief graben, Wasser einfüllen und Abfluss beobachten. Schneller Abfluss = Sandboden, langsamer Abfluss = Lehm/Ton.
Niederschlagswerte variieren regional erheblich. Norddeutschland: 600-800 mm/Jahr, Süddeutschland: 700-1500 mm/Jahr, Alpenregion: bis 2000 mm/Jahr. Optimale Speichergröße: ca. 1/3 der Jahresertragsmenge für hohe Unabhängigkeit.
Regionale Unterschiede: Küstenregionen gleichmäßiger, Binnengebiete größere Schwankungen, Föhn-Gebiete trockener.
In Deutschland müssen Leitungen und Geräte frostsicher verlegt oder entleert werden. Standorttiefe für Leitungen: 60-80 cm je nach Region. Außenbereiche mit Entdränierung oder Heizband für kritische Abschnitte.
Frosttiefe-Deutschland: Norddeutschland 80-90 cm, Süddeutschland 60-80 cm, Berglagen 100-120 cm.
Materialkosten für Einsteiger-System (3.000-5.000 Liter): 800-1.200€. Eigenleistung reduziert die Kosten erheblich. Professionelle Installation: +50-80% der Materialkosten. Amortisation bei 4-8 Jahren je nach Wasserkosten und Systemnutzung.
Kostenfaktoren: Systemgröße, Installationsaufwand, Entfernung, Bodenbeschaffenheit, benötigte Zusatztechnik (Pumpen, Filter).
Niederschlagswasser unterliegt meist keiner Genehmigungspflicht für private Nutzung. Anmeldung beim Wasserwirtschaftsamt empfohlen. Kommunale Vorschriften prüfen - einige Städte haben eigene Regeln für Regenwasserspeicherung. Schutz- und Sicherheitsabstände einhalten.
Wichtig: Keine Einleitung in öffentliche Kanalisation ohne Erlaubnis, ordnungsgemäße Wartung sicherstellen, Versicherungsschutz prüfen.